Haben gemeinnützige BV preisdämpfende Wirkung auf den Wohnungsmarkt?

Eine neue Studie, die im Auftrag der Stadt Wien durchgeführt wurde, hat einen interessanten Zusammenhang zwischen dem Marktanteil gemeinnütziger Wohnungen und den privaten Mieten aufgezeigt.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) stellte bereits vor zwei Jahren fest, dass Mieterinnen und Mieter von gemeinnützigen Bauvereinigungen jährlich insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro im Vergleich zu den Mieten privater Mietwohnungen sparen. In einem zweiten Teil dieser Studie hat das Wifo in Zusammenarbeit mit dem Verband Gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) nun auch die Auswirkungen des gemeinnützigen Sektors auf den privaten Wohnungsmarkt genauer untersucht.

Die Ergebnisse dieser Studie sind äußerst aufschlussreich. Es wurde festgestellt, dass das Vorhandensein eines starken gemeinnützigen Sektors einen direkten Einfluss auf die Preise des privaten Wohnungsmarktes hat. Gemeinnützige Wohnungen bieten eine preisgünstige Alternative zu den oft teureren privaten Mietwohnungen. Durch ihr Angebot an bezahlbarem Wohnraum wirken die gemeinnützigen Bauvereinigungen preisdämpfend auf den privaten Wohnungsmarkt.

Der Studie zufolge führt ein Anstieg des Marktanteils gemeinnütziger Wohnungen zu einer Verlangsamung des Preisanstiegs im privaten Sektor. Dies bedeutet, dass die Präsenz von gemeinnützigen Bauvereinigungen einen positiven Einfluss auf die Mietpreisentwicklung im gesamten Wohnungsmarkt hat. Dies ist besonders wichtig in städtischen Gebieten, in denen die Mieten oft stark steigen und bezahlbarer Wohnraum knapp ist.

Die Studie bestätigt somit die Bedeutung des gemeinnützigen Sektors als wichtigen Akteur in der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und der Stabilisierung des Wohnungsmarktes. Die Ersparnisse, die Mieterinnen und Mieter durch gemeinnützige Wohnungen erzielen, tragen nicht nur zur finanziellen Entlastung bei, sondern ermöglichen auch einen besseren Zugang zu angemessenem Wohnraum.

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Notwendigkeit einer ausgewogenen Wohnungspolitik, die sowohl den gemeinnützigen als auch den privaten Sektor berücksichtigt. Die Förderung gemeinnütziger Bauvereinigungen und die Schaffung eines ausreichenden Angebots an bezahlbarem Wohnraum sind entscheidende Maßnahmen, um die Herausforderungen des Wohnungsmarktes anzugehen und die soziale Gerechtigkeit zu fördern. mehr

zum thema

KI – Jenseits des Menschlichen?

Künstliche Intelligenz ist das "erste, echte Kreativwerkzeug des 21. Jahrhunderts". Professor Michael Holze von der BHT Berlin erklärt, wie KI heute in der Architektur eingesetzt wird.

„Einfach bauen“ schafft Freiraum für Architekten

Ernst Böhm hat für die Forschungshäuser „einfach bauen” den „Nachhaltigkeitspreis Architektur 2022“ gewonnen. Mit Baukunst spricht er über die Gebäudeklasse "E", einfaches Bauen und Präfabrikation.

Baukunst ist eine Haltung

Das vergangene Jahrzehnt war für uns Architektinnen und Architekten eine Zeit des Wohlstands, beflügelt durch niedrige Zinsen, die den Immobiliensektor und die damit verbundenen Planungsberufe, befruchteten.